Klimafolgenforschung in den bayerischen Nationalparken


Duration

2020-2023

Funding

Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz

Contact

Sebastian Seibold

About

Sowohl klimatische, als auch strukturelle Veränderungen von Lebensräumen beeinflussen die Biodiversität und Artzusammensetzung von Ökosystemen. Dabei ist noch wenig untersucht, welche Rolle makroklimatische Unterschiede durch die Meereshöhe im Vergleich zu mikroklimatischen und strukturellen Habitateigenschaften durch natürliche Sukzession spielen. Menschgemachter Klimawandel führt zudem zu einer Beschleunigung natürlicher Dynamiken sowie zu einer besonders starken Erwärmung in alpinen Regionen. Ziel des Projekts ist es, die gemeinsamen Einflüsse von Meereshöhe und Sukzession auf Biodiversität besser zu verstehen, um erwärmungsbedingte Ökosystemveränderungen besser abschätzen zu können. Dieses Verständnis ist notwendig, um gezielt auf Klimawandelfolgen reagieren und entsprechende Schutzkonzepte erarbeiten zu können.

Der Nationalpark Berchtesgaden führt auf einem Netzwerk aus 213 Untersuchungsflächen umfassende Biodiversitätserhebungen durch. Die Untersuchungsflächen verteilen sich auf einen Höhengradienten von 604-2254 m ü.NN und neun Habitattypen in unterschiedlichen Sukzessionsstadien von natürlichem und anthropogenem Offenland hin zum geschlossenen Altbestand. Die TUM unterstützt die Erhebungen im Nationalpark Berchtesgaden in enger Kooperation hinsichtlich Planung, Durchführung, sowie in der Weiterverarbeitung und Analyse der erhobenen Daten. Außerdem übernimmt die TUM die wissenschaftliche Betreuung von Promotionen und Abschlussarbeiten.

Untersuchungsfläche in natürlichem, gehölzdominiertem Offenland mit verschiedenen Aufnahmegeräten. Von links nach rechts: 1. Temperaturlogger zur Aufnahme von zeitlich hochaufgelösten Mikroklimadaten, 2. Flugfensterfalle zur Erfassung schwererer Fluginsekten, 3. Audiorekorder zur Aufnahme von Vogelstimmen, 4. Kamerafalle zur Aufnahme von mittelgroßen bis großen Säugetieren, 5. Malaisefalle zur Aufnahme von leichteren Fluginsekten. Foto: Tobias Richter.